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Rund 400 Zuschauer haben sich am Samstagnachmittag im Stadion in Westerburg versammelt, um das Erstrundenduell im Wettbewerb um den DFB-Pokal zwischen dem 1. FFC Montabaur und dem 1. FFC Turbine Potsdam zu verfolgen. Dem Duell zwischen der von Timo Kluger trainierten Frauenmannschaft aus dem Westerwald und den von Kurt Russ trainierten Brandenburgerinnen wurde von vielen Fußballfans aus der Region entgegengefiebert. Dies lag wohl auch daran, dass diese Aufgabe im DFB-Pokal, also dem nationalen Pokalwettbewerb, für die Montabaurer Frauen des Spiel des Jahres darstellt. Am Ende des Tages haben sich die in der Fußball-Regionalliga Südwest beheimateten Kluger-Schützlinge gut geschlagen, aber dem turmhohen Favoriten dennoch kein Bein stellen können. Der in der 2. Frauen-Bundesliga spielende Traditionsverein aus Potsdam konnte sich nämlich mit 3:0 (3:0) beim Außenseiter hoffen und steht nun in der zweiten Runde im DFB-Pokal. Die Westerwälderinnen hingegen können sich fortan weiter auf die Meisterschaftsrunde und den landesweit ausgetragenen Fußball-Rheinlandpokal fokussieren.

Die Marschrichtung des 1. FFC Montabaur ist es von Beginn an gewesen, mutig zu agieren und sich eben nicht nur auf das Verteidigen zu fokussieren. Und dies, obwohl der 1. FFC Turbine Potsdam, als sechsmaliger Deutscher Meister, dreimaliger DFB-Pokal-Sieger und zweimaliger Gewinner der Champions League zum Duell mit dem amtierenden Sieger des Fußball-Rheinladpokals gereist ist. Der 1. FFC Turbine Potsdam war von Beginn an um Spielkontrolle bemüht, ließ den Ball kurz durch die eigenen Reihen laufen und durfte schon früh den ersten Treffer bejubeln (6.). Rechtsverteidigerin Merle Kirschstein setzte sich über die rechte Seite durch und bediente Rana Okuma, die eiskalt ins lange Eck zur Potsdamer Führung abschloss. In den Folgeminuten agierte der 1. FFC Montabaur trotz Rückstand weiter mutig und musste nur wenige Chancen zulassen. In Minute 22 war es dann Rana Okuma, die auf die Reise geschickt wurde und erneut sicher abschloss. Das 3:0 ging auf das Konto von Laura Lindner (38.). Erneut marschierte Rechtsverteidigerin Merle Kirschstein durchs Mittelfeld und bediente Lineth Valderrama, diese steckte auf Lindner durch. Mit der 3:0-Führung für den Fußball-Zweitligisten ging dieses Pokalduell in die Halbzeitpause. Der Potsdamer Trainer Kurt Russ sagte zum ersten Spielabschnitt: „Die erste Halbzeit war gut, vor allem zählt aber, dass wir weitergekommen sind.“

    Im zweiten Spielabschnitt waren es dann die Gastgeberinnen, die ihrem ersten Tor recht nahe kamen. Nach etwas Slapstick im Strafraum des Favoriten stand Luna Helwing auf einmal in Schussposition im gegnerischen Strafraum, scheiterte jedoch an Potsdams Torhüterin Silia Plöchinger (46.). Danach entwickelte sich in Westerburg eine zweite Spielhälfte, die keine Tore mehr zur Folge hatte. Auf Potsdamer Seite wurde das Tempo etwas rausgenommen, dennoch gab es mehrere Halbchancen, die allesamt von Kim Fischer im Montabaurer Tor vereitelt wurden. Unter anderem scheiterte Potsdams Valderrama dreimal bei Halbchancen (47., 49., 55.). Eine weitere Torchance vergaben die Gäste, als Risa Yamada an Montabaurs eingetauschter Ersatztorhüterin Julia Schürmann gescheiter ist. Die Gastgeberinnen versuchten es in der zweiten Halbzeit immer wieder, nach Ballgewinnen schnell umzuschalten und konnten sich so auch durchs Mittelfeld kombinieren. Jedoch gelang es den Kluger-Frauen nicht, Potsdams Torfrau Silia Plöchinger vor Probleme zu stellen, weil der letzte Pass einfach nicht ankommen wollte. Mit dem finalen Spielstand von 3:0 für den 1. FFC Turbine Potsdam ging dieses Duell in der ersten Runde im DFB-Pokal in die Geschichtsbücher ein.

    Auch wenn die Begegnung zwischen dem 1. FFC Montabaur und dem 1. FFC Turbine Potsdam an den Favoriten aus Brandenburg ging, bereuten die Zuschauer ihr Kommen nicht. Im ersten Spielabschnitt wurde das Duell zwar am Ende des Tages entschieden, aber allein aus der zweiten Hälfte ging kein Sieger hervor, denn die zweiten 45 Minuten endeten torlos. Darauf war auch Montabaurs Kapitänin Alina Beck sehr stolz: „Das war ein tolles Erlebnis vor einer großartigen Kulisse. Dass wir hier in der zweiten Halbzeit zu Null spielen, ist ein mega Gefühl.“ Ihr Trainer, Timo Kluger kommentierte die Pokalbegegnung wie folgt: „ Den Respekt vor dem 1. FFC Turbine Potsdam konnten wir zu Beginn des Spiels leider nicht wirklich ablegen. In der ersten Halbzeit waren wir im Grunde genommen chancenlos. In der zweiten Halbzeit haben wir mit viel Herz und Leidenschaft gegen eine starke Mannschaft die Null gehalten. Die 2. Frauen-Bundesliga ist halt doch eine andere Liga. Der Sieg geht voll in Ordnung. Trotzdem war es für uns alle ein Tag, von dem man noch lange erzählt.” Damit solch ein Festtag auf Seiten des 1. FFC Montabaur sich im nächsten Jahr wiederholt, benötigt es entweder den Aufstieg in die 2. Frauen-Bundesliga oder den erneuten Gewinn des Fußball-Rheinlandpokals. Während die Kluger-Schützlinge in der Fußball-Regionalliga Südwest am Sonntag, 5. Oktober, ab 14.30 Uhr auf die Reserve der SG 99 Andernach treffen, ist die erste Aufgabe im Landespokal ein hartes Brett. Der Titelverteidiger trifft dort nämlich auf den Ligakonkurrenten SC 13 Bad Neuenahr, der zuletzt im Endspiel im Mai mit 1:0 bezwungen werden konnte.

    Bildquelle: 1. FFC Montabaur / 1. FFC Turbine Potsdam