Schiedsrichter betreten im Regelfall mit der Intention, möglichst nicht aufzufallen und ein sportliches Kräftemessen mit viel Souveränität zu leiten, das Fußballfeld. In dieser Interviewserie haben wir uns aber bewusst dazu entschieden, den 23. Mann eines Matches in den Vordergrund zu rücken. Im zweiten Interview dieser exklusiven Reihe ist Philipp Michels unser Gesprächsgast gewesen. Der 35-Jährige pfeift für den SV Oberkyll und hat es in seiner Zeit als Schiedsrichter bis in die Fußball-Regionalliga Südwest geschafft. Zur besseren Einstimmung auf das Finale im Fußball-Rheinlandpokal zwischen dem FV Engers und dem FC Rot-Weiss Koblenz hat uns Philipp erläutert, wie er zur Schiedsrichterei gekommen und wie sein Weg verlaufen ist. Des Weiteren spricht er von seinen schönsten Momenten und betont, wie viel Lust er auf das Duell zwischen den beiden Fußball-Oberligisten hat. Am Ende gibt der diplomierte Bankbetriebswirt wertvolle Tipps für junge Schiedsrichter und erklärt, warum er aus Altersgründen nicht mehr höher als in der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar in Meisterschaftsspielen eingesetzt werden kann. Viel Spaß beim Lesen.
Das-Run.de: Hallo Philipp, herzlich Willkommen zum Interview. Du pfeifst am Samstagmittag das Finale im Fußball-Rheinlandpokal zwischen dem FV Engers und dem FC Rot-Weiss Koblenz im altehrwürdigen Stadion Oberwerth in Koblenz. Stelle dich einmal kurz vor, bevor wir über deine Karriere als Schiedsrichter sprechen.
Philipp Michels: Hallo zusammen, vielen Dank für die Interviewanfrage. Mein Name ist Philipp Michels und ich komme aus Lissendorf. Ich bin 35 Jahre alt und beruflich als „diplomierter Bankbetriebswirt“ in der Funktion als „Bereichsleiter Organisation“ bei der Kreissparkasse Ahrweiler tätig.
Das-Run.de: Wie bist du Schiedsrichter geworden? Seit wann hast du deinen Schein in der Tasche?
Philipp Michels: Meinen SR-Schein habe ich seit März 2003 in der Tasche. Nachdem ich im Jugendbereich selbst Fußball gespielt habe, entschied ich mich nach zwei Jahren in Doppelrolle (Spieler und Schiedsrichter, Anmerkung der Redaktion) für das Schiedsrichterhobby und pfeife bis heute für meinen Heimatverein, den SV Oberkyll.
Das-Run.de: Philipp, erzähle uns gerne mal von deinem Aufstieg als Schiedsrichter.
Philipp Michels: Mein Aufstieg als Schiedsrichter erfolgte kontinuierlich, nachdem ich immer mindestens zwei Spielzeiten in der nächsthöheren Spielklasse aktiv war. Es ist meines Erachtens sehr wichtig, zunächst in der neuen Spielklasse „anzukommen“ und gewisse Erfahrung zu sammeln. Im Sommer 2010 bin ich in die Fußball-Bezirksliga aufgestiegen, drei Jahre später folgte dann der Aufstieg in die Fußball-Rheinlandliga. Im Sommer 2016 durfte ich mich über den Aufstieg in die Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar freue und wurde zusätzlich SR-Assistent in der A- und B-Junioren-Bundesliga. Ab Sommer 2017 wurde ich zusätzlich SR-Assistent in der Fußball-Regionalliga Südwest eingesetzt, ehe ich 2018 die Auszeichnung zum „Schiedsrichter des Jahres“ des FV Rheinland erhalten habe. Zur Saison 2019/2020 bin ich auch als Schiedsrichter in die Fußball-Regionalliga Südwest aufgestiegen, ehe im Sommer 2022 aus Altersgründen meine Zeit in der Fußball-Regionalliga Südwest endete und ich seitdem wieder als SR in der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar aktiv bin.
Das-Run.de: Und in welchen Spielklassen pfeifst du aktuell?
Philipp Michels: In der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar als höchste Spielklasse, aber auch regelmäßig in der Fußball-Rheinlandliga und der Fußball-Bezirksliga. Sofern kein höherklassiges Spiel ansteht, lasse ich mich auch in der Fußball-Kreisliga A beziehungsweise der Fußball-Kreisliga B im Kreis Eifel einsetzen.
Das-Run.de: Philipp, du bist mittlerweile seit mehr als 20 Jahren als Schiedsrichter aktiv. Was waren denn deine bisherigen Höhepunkte?
Philipp Michels: Eine interessante Frage. Zum einen würde ich das zweite Relegationsspiel um den Aufstieg in die Oberliga zwischen Borussia Neunkirchen und Hassia Bingen im Ellenfeldstadion im Juni 2018 nennen. Zum anderen das Regionalligaspiel am 31. Oktober 2021 zwischen Kickers Offenbach und dem TSV Steinbach Haiger vor 6.119 Zuschauer im Stadion am Bieberer Berg.
Das-Run.de: Und am Samstag darfst du das Finale um den Landespokal im Fußballverband Rheinland pfeifen? Ist dies eigentlich besonders für dich?
Philipp Michels: Das Finale ist nicht nur für die Mannschaften, sondern auch für uns Schiedsrichter ein besonderes Event am Ende einer jeden Saison. Ich sehe die Nominierung, über die ich mich sehr freue, als Anerkennung meiner gezeigten Leistungen und meines langjährigen Engagements.
Das-Run.de: Wie bereitest du dich eigentlich auf das Pokalfinale vor?
Philipp Michels: Für die Fitness mache ich turnusmäßig zwei Laufeinheiten, dieses Mal am Montag und am Donnerstag. Zudem informiere ich mich natürlich über beide Teams. Dabei schaue ich auf die aktuelle Tabellensituation in der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar, die letzten Ergebnisse sowie auf den Spielverlauf des letzten Aufeinandertreffens beider Mannschaften. Nicht zu vernachlässigen ist der Revueblick auf den letzten SR-Einsatz mit Beteiligung einer der beiden Mannschaften
Das-Run.de: Was für ein Spiel erwartest du denn?
Philipp Michels: Ich erwarte ein ausgeglichenes Spiel zweier guter Oberligamannschaften, ein spannendes Duell, bei dem nicht nur der Pokalsieg, sondern auch die Teilnahme am DFB-Pokal auf dem Spiel steht. Beide Oberligisten haben in den vergangenen Jahren Erfolge im Landespokal gefeiert, treffen jedoch erstmals in einem Endspiel direkt aufeinander.
Das-Run.de: Die meisten Zuschauer kennen die Stärken und Schwächen der beiden Mannschaften. Dich kennen jedoch nicht alle Zuschauer. Was für ein Typ Schiedsrichter bist du denn?
Philipp Michels: Ich bin ein kommunikativer Schiedsrichter, der versucht, mit den Spielern zu reden und das Spiel aufgrund meiner Erfahrung mit einer gewissen Ruhe und „im Hintergrund agierend“ zu leiten. Mein Ziel ist es grundsätzlich so wenig wie möglich aufzufallen. Man sagt immer, dass ein Schiedsrichter, der nicht auffällt, keine gravierenden Fehler gemacht hat.
Das-Run.de: Philipp, lass uns noch kurz in die Zukunft blicken. Was möchtest Du als Schiedsrichter noch erreichen?
Philipp Michels: Mit meinen 35 Jahren bin ich als Schiedsrichter leider perspektivlos, denn jüngere Schiedsrichterkollegen bekommen den Vorzug. Dies hat zur Folge, dass ich grundsätzlich nichts mehr erreichen „kann“, sondern der „Spaß am SR-Hobby“ im Vordergrund steht.
Das-Run.de: Aktuell machen immer mehr Menschen den Schiedsrichterschein. Was hast du denn für Tipps für junge Schiedsrichter?
Philipp Michels: Schiedsrichter zu sein, stärkt die eigene Persönlichkeit. Ich habe durch das Schiedsrichter-Hobby gelernt, selbstbewusst aufzutreten, Entscheidungen zu treffen und diese selbstkritisch zu hinterfragen, aus Fehlern zu lernen, mich immer wieder durchzusetzen und Konflikte zu lösen.
Das-Run.de: Philipp, dann sagen wir danke für deine Zeit und dein Interesse im Hinblick auf das Interview. Wir wünschen dir viel Spaß dabei, dieses Pokalfinale vor einer hoffentlich großartigen Kulisse zu pfeifen. Gut Pfiff und bleib gesund.
Philipp Michels: Danke für eure Anfrage, dies hat mich sehr gefreut. Und natürlich auch danke für eure Wünsche. Die Leitung des Finals im Landespokals ist auch für einen erfahrenen Schiedsrichter wie mich etwas ganz Besonderes.
Das-Run.de: Hallo Philipp, herzlich Willkommen zum Interview. Du pfeifst am Samstagmittag das Finale im Fußball-Rheinlandpokal zwischen dem FV Engers und dem FC Rot-Weiss Koblenz im altehrwürdigen Stadion Oberwerth in Koblenz. Stelle dich einmal kurz vor, bevor wir über deine Karriere als Schiedsrichter sprechen.
Philipp Michels: Hallo zusammen, vielen Dank für die Interviewanfrage. Mein Name ist Philipp Michels und ich komme aus Lissendorf. Ich bin 35 Jahre alt und beruflich als „diplomierter Bankbetriebswirt“ in der Funktion als „Bereichsleiter Organisation“ bei der Kreissparkasse Ahrweiler tätig.
Das-Run.de: Wie bist du Schiedsrichter geworden? Seit wann hast du deinen Schein in der Tasche?
Philipp Michels: Meinen SR-Schein habe ich seit März 2003 in der Tasche. Nachdem ich im Jugendbereich selbst Fußball gespielt habe, entschied ich mich nach zwei Jahren in Doppelrolle (Spieler und Schiedsrichter, Anmerkung der Redaktion) für das Schiedsrichterhobby und pfeife bis heute für meinen Heimatverein, den SV Oberkyll.
Das-Run.de: Philipp, erzähle uns gerne mal von deinem Aufstieg als Schiedsrichter.
Philipp Michels: Mein Aufstieg als Schiedsrichter erfolgte kontinuierlich, nachdem ich immer mindestens zwei Spielzeiten in der nächsthöheren Spielklasse aktiv war. Es ist meines Erachtens sehr wichtig, zunächst in der neuen Spielklasse „anzukommen“ und gewisse Erfahrung zu sammeln. Im Sommer 2010 bin ich in die Fußball-Bezirksliga aufgestiegen, drei Jahre später folgte dann der Aufstieg in die Fußball-Rheinlandliga. Im Sommer 2016 durfte ich mich über den Aufstieg in die Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar freue und wurde zusätzlich SR-Assistent in der A- und B-Junioren-Bundesliga. Ab Sommer 2017 wurde ich zusätzlich SR-Assistent in der Fußball-Regionalliga Südwest eingesetzt, ehe ich 2018 die Auszeichnung zum „Schiedsrichter des Jahres“ des FV Rheinland erhalten habe. Zur Saison 2019/2020 bin ich auch als Schiedsrichter in die Fußball-Regionalliga Südwest aufgestiegen, ehe im Sommer 2022 aus Altersgründen meine Zeit in der Fußball-Regionalliga Südwest endete und ich seitdem wieder als SR in der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar aktiv bin.
Das-Run.de: Und in welchen Spielklassen pfeifst du aktuell?
Philipp Michels: In der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar als höchste Spielklasse, aber auch regelmäßig in der Fußball-Rheinlandliga und der Fußball-Bezirksliga. Sofern kein höherklassiges Spiel ansteht, lasse ich mich auch in der Fußball-Kreisliga A beziehungsweise der Fußball-Kreisliga B im Kreis Eifel einsetzen.
Das-Run.de: Philipp, du bist mittlerweile seit mehr als 20 Jahren als Schiedsrichter aktiv. Was waren denn deine bisherigen Höhepunkte?
Philipp Michels: Eine interessante Frage. Zum einen würde ich das zweite Relegationsspiel um den Aufstieg in die Oberliga zwischen Borussia Neunkirchen und Hassia Bingen im Ellenfeldstadion im Juni 2018 nennen. Zum anderen das Regionalligaspiel am 31. Oktober 2021 zwischen Kickers Offenbach und dem TSV Steinbach Haiger vor 6.119 Zuschauer im Stadion am Bieberer Berg.
Das-Run.de: Und am Samstag darfst du das Finale um den Landespokal im Fußballverband Rheinland pfeifen? Ist dies eigentlich besonders für dich?
Philipp Michels: Das Finale ist nicht nur für die Mannschaften, sondern auch für uns Schiedsrichter ein besonderes Event am Ende einer jeden Saison. Ich sehe die Nominierung, über die ich mich sehr freue, als Anerkennung meiner gezeigten Leistungen und meines langjährigen Engagements.
Das-Run.de: Wie bereitest du dich eigentlich auf das Pokalfinale vor?
Philipp Michels: Für die Fitness mache ich turnusmäßig zwei Laufeinheiten, dieses Mal am Montag und am Donnerstag. Zudem informiere ich mich natürlich über beide Teams. Dabei schaue ich auf die aktuelle Tabellensituation in der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar, die letzten Ergebnisse sowie auf den Spielverlauf des letzten Aufeinandertreffens beider Mannschaften. Nicht zu vernachlässigen ist der Revueblick auf den letzten SR-Einsatz mit Beteiligung einer der beiden Mannschaften
Das-Run.de: Was für ein Spiel erwartest du denn?
Philipp Michels: Ich erwarte ein ausgeglichenes Spiel zweier guter Oberligamannschaften, ein spannendes Duell, bei dem nicht nur der Pokalsieg, sondern auch die Teilnahme am DFB-Pokal auf dem Spiel steht. Beide Oberligisten haben in den vergangenen Jahren Erfolge im Landespokal gefeiert, treffen jedoch erstmals in einem Endspiel direkt aufeinander.
Das-Run.de: Die meisten Zuschauer kennen die Stärken und Schwächen der beiden Mannschaften. Dich kennen jedoch nicht alle Zuschauer. Was für ein Typ Schiedsrichter bist du denn?
Philipp Michels: Ich bin ein kommunikativer Schiedsrichter, der versucht, mit den Spielern zu reden und das Spiel aufgrund meiner Erfahrung mit einer gewissen Ruhe und „im Hintergrund agierend“ zu leiten. Mein Ziel ist es grundsätzlich so wenig wie möglich aufzufallen. Man sagt immer, dass ein Schiedsrichter, der nicht auffällt, keine gravierenden Fehler gemacht hat.
Das-Run.de: Philipp, lass uns noch kurz in die Zukunft blicken. Was möchtest Du als Schiedsrichter noch erreichen?
Philipp Michels: Mit meinen 35 Jahren bin ich als Schiedsrichter leider perspektivlos, denn jüngere Schiedsrichterkollegen bekommen den Vorzug. Dies hat zur Folge, dass ich grundsätzlich nichts mehr erreichen „kann“, sondern der „Spaß am SR-Hobby“ im Vordergrund steht.
Das-Run.de: Aktuell machen immer mehr Menschen den Schiedsrichterschein. Was hast du denn für Tipps für junge Schiedsrichter?
Philipp Michels: Schiedsrichter zu sein, stärkt die eigene Persönlichkeit. Ich habe durch das Schiedsrichter-Hobby gelernt, selbstbewusst aufzutreten, Entscheidungen zu treffen und diese selbstkritisch zu hinterfragen, aus Fehlern zu lernen, mich immer wieder durchzusetzen und Konflikte zu lösen.
Das-Run.de: Philipp, dann sagen wir danke für deine Zeit und dein Interesse im Hinblick auf das Interview. Wir wünschen dir viel Spaß dabei, dieses Pokalfinale vor einer hoffentlich großartigen Kulisse zu pfeifen. Gut Pfiff und bleib gesund.
Philipp Michels: Danke für eure Anfrage, dies hat mich sehr gefreut. Und natürlich auch danke für eure Wünsche. Die Leitung des Finals im Landespokals ist auch für einen erfahrenen Schiedsrichter wie mich etwas ganz Besonderes.