Er ist ein Kind des Fußballverbandes Rheinland, spielte mehr als sieben Jahre für die TuS Koblenz und wurde beim SC Saffig und der SG 99 Andernach groß. Tobias Bauer. Vor vielen Jahren gelang ihm für die TuS Koblenz ein wunderschöner Treffer in der Drittligapartie gegen den 1. FC Heidenheim. Nachdem er seine fußballerische Karriere 2015 beendete, ging es für den Familienvater in den Norden Deutschlands. Seit nun mehr sieben Jahren arbeitet der 35-Jährige für den Bundesligisten VfL Wolfsburg. Mit das-run.de sprach Tobias Bauer über seine Karriere, den Jugendfußball und seine Verbindung zum Rheinland.
Hallo Tobias, wie geht`s dir bei den Wölfen? Du bist ja schon ziemlich lange da.
Mir geht`s gut und ich bin tatsächlich schon knapp sieben Jahre bei den Wölfen. Generell bin ich zufrieden, dass wir beim VfL perfekte Arbeitsbedingungen mit einer sehr guten Infrastruktur haben. Zudem ist die Gegend rund um Wolfsburg ruhig und familiär, weshalb wir uns als Familie wohlfühlen.
Wie sieht eigentlich dein aktuelles Aufgabengebiet beim VfL Wolfsburg aus?
Meine genaue Stellenbezeichnung lautet: Koordinator Sport/ Kaderplanung Akademie. In dieser Funktion bin ich unter anderem für alle Transfers von der U15 bis zur U19 mitverantwortlich, zusätzlich noch für das gesamte Vertragswesen im sportlichen Bereich der Akademie. Außerdem kommen noch strukturelle und organisatorische Themen hinzu. Vereinfacht gesagt, fungiere ich als rechte Hand unseres Direktors Michael Gentner und bin Bindeglied zwischen ihm und den Mannschaften (U15-U19). Wir sind zudem möglichst bei allen Spielen unserer Nachwuchsteams vor Ort.
Das hört sich nach viel Arbeit im Nachwuchsbereich an, der gerade bei euch ja sehr erfolgreich ist. Hast du denn auch Kontakt zu den Profis?
Den Job kann man definitiv nur dann ausüben, wenn man auch mit 100 Prozent Leidenschaft dahintersteht. Schnittpunkte zur Profiabteilung gibt es mehrere, da besonders unsere U19 den direkten Unterbau der ersten Mannschaft bildet. Speziell Marcel Schäfer als Geschäftsführer Sport hat auch ein großes Interesse an der Nachwuchsarbeit, weshalb der Austausch generell sehr eng ist.
Was dürfen wir in der Zukunft noch alles von dir erwarten? Welche Ziele hast du?
Grundsätzlich fühle ich mich beim VfL und meiner Rolle sehr wohl. Ich konnte in den vergangenen knapp sieben Jahren viele wertvolle Erfahrungen sammeln und freue mich, dass mir weiterhin das Vertrauen in einer verantwortungsvollen Position geschenkt wird. Was meine Zukunft angeht, bin ich entspannt. Diese wird aber sicherlich weiterhin im Management der Akademie oder im Profibereich liegen.
Gibt es aktuelle Profispieler, die praktisch durch deine Akademie „spaziert“ sind?
Glücklicherweise konnten wir in den letzten Jahren viele Spieler auf dem Weg in den Profifußball begleiten. Aktuelle Beispiele innerhalb des Clubs sind Kofi Amoako und Lukas Ambros, die bereits ihr Debüt in der Bundesliga gefeiert haben. Solche Momente sind für uns als Akademie mindestens genauso wertvoll wie Titelgewinne mit den Mannschaften. Es macht mich stolz, wenn Spieler, die wir verpflichtet und ihre Entwicklung begleitet haben, sich im Profifußball langfristig durchsetzen. Unser aktueller U19-Spieler David Odogu ist zudem im Dezember mit der deutschen U17-Nationalmannschaft Weltmeister geworden. Das ist nach wie vor ein super Highlight für ihn und uns alle.
Vermisst du deine Heimat beziehungsweise deine Heimatvereine? Und hast du noch Kontakt zu ihnen?
Auch wenn ich nun schon längere Zeit in Niedersachsen wohne und arbeite, vermisse ich das Rheinland sehr. Die Mentalität und die Landschaft sind einfach komplett verschieden. Zudem wohnen ein Großteil meiner Familie sowie gute Freunde dort. Ich verfolge den Fußball im Rheinland jederzeit, vor allem beobachte ich den Weg alter Weggefährten, von Freunden und meinen Heimatvereinen.
Der 1. FC Heidenheim sorgt gerade in der Bundesliga für Furore. Du hast auch mal gegen das Team von Frank Schmidt gespielt und sogar getroffen. Erinnerst du dich noch daran?
Daran erinnere ich mich sehr gut und das Video von meinem Tor habe ich auch sehr oft anderen Personen gezeigt. Es war sicherlich ein absolutes Highlight meiner Spielerzeit. Es ist unglaublich und ich habe höchsten Respekt davor, was Heidenheim in den vergangenen Jahren bis heute geleistet hat.
Was war fußballerisch die schönste Zeit in deiner Karriere?
Die schönste Saison war definitiv das Jahr in der 3. Liga mit der TuS Koblenz. Wir hatten damals eine unfassbare Kameradschaft innerhalb der Mannschaft, obwohl jeder einzelne im Profifußball seine individuellen Ziele hatte. Auch der Pokalsieg mit Salmrohr, das Derby mit Oldenburg gegen Meppen und die Zeit bei der U23 der TuS Koblenz habe ich natürlich in bester Erinnerung.
Wo siehst du dich in zehn Jahren?
Das Fußballgeschäft ist bekanntlich sehr dynamisch und schnelllebig, daher mache ich mir darüber wenig Gedanken. Ich wünsche mir aber natürlich, dass es der Familie und den engsten Vertrauten auch in zehn Jahren gut geht und alle gesund sind.
Was sagst du zur Entwicklung der Vereine im Rheinland? Glaubst du, dass irgendwann noch einmal ein Verein am Profifußball anklopfen kann?
Aktuell ist es für mich schwer vorstellbar, dass ein Verein aus dem Fußballverband Rheinland zeitnah wieder im Profibereich auftaucht. Leider sind dafür die Leistungen und Entwicklungen in den letzten Jahren zu schwankend.
Gibt es denn noch ein paar Talente aus dem Rheinland, auf die du bereits ein Auge geworfen hast?
Unser Fokus liegt eher auf dem Nord-/ Nordosten, da Talente aus dem Rheinland oder Westen genügend gute Nachwuchsleistungszentren im engeren Umkreis haben. Daher konzentrieren wir uns beim Scouting eher auf andere Gebiete.
Hast du noch Kontakte zu früheren Teamkollegen? Beispielsweise zum ehemaligen Drittligateam der TuS Koblenz? Ihr wart ja schon ein „geiler Haufen“, oder!?
Ja, zu vielen Jungs besteht weiterhin ein sehr guter Kontakt. Tobi Dahm und Eike Mund zählen unabhängig vom Fußball schon immer zu meinen engsten Freunden. Aber auch sonst haben sich die Wege schon öfter, teilweise sogar beruflich, gekreuzt. Witzigerweise ist der Bruder von Thomas Gentner, Michael, seit circa zwei Jahren unser Direktor der Akademie in Wolfsburg. Mich freut es auch, dass Thomas Klasen aktuell sehr erfolgreich als Trainer agiert, auch wenn es aus Koblenzer Sicht der falsche Verein ist.
Letzte Frage, Tobi. Vielen Dank schon einmal für deine Zeit. Wer wird Deutscher Meister?
Ich denke, dass die Bundesliga wieder bis zum Ende spannend bleibt. Mich würde es für den deutschen Fußball freuen, wenn mal ein anderer Verein Deutscher Meister würde. Die Art und Weise des Fußballs von Bayer Leverkusen hätte es definitiv verdient. Trotzdem darf man die Bayern nie abschreiben.
Bildquelle: VfL Wolsburg
Hallo Tobias, wie geht`s dir bei den Wölfen? Du bist ja schon ziemlich lange da.
Mir geht`s gut und ich bin tatsächlich schon knapp sieben Jahre bei den Wölfen. Generell bin ich zufrieden, dass wir beim VfL perfekte Arbeitsbedingungen mit einer sehr guten Infrastruktur haben. Zudem ist die Gegend rund um Wolfsburg ruhig und familiär, weshalb wir uns als Familie wohlfühlen.
Wie sieht eigentlich dein aktuelles Aufgabengebiet beim VfL Wolfsburg aus?
Meine genaue Stellenbezeichnung lautet: Koordinator Sport/ Kaderplanung Akademie. In dieser Funktion bin ich unter anderem für alle Transfers von der U15 bis zur U19 mitverantwortlich, zusätzlich noch für das gesamte Vertragswesen im sportlichen Bereich der Akademie. Außerdem kommen noch strukturelle und organisatorische Themen hinzu. Vereinfacht gesagt, fungiere ich als rechte Hand unseres Direktors Michael Gentner und bin Bindeglied zwischen ihm und den Mannschaften (U15-U19). Wir sind zudem möglichst bei allen Spielen unserer Nachwuchsteams vor Ort.
Das hört sich nach viel Arbeit im Nachwuchsbereich an, der gerade bei euch ja sehr erfolgreich ist. Hast du denn auch Kontakt zu den Profis?
Den Job kann man definitiv nur dann ausüben, wenn man auch mit 100 Prozent Leidenschaft dahintersteht. Schnittpunkte zur Profiabteilung gibt es mehrere, da besonders unsere U19 den direkten Unterbau der ersten Mannschaft bildet. Speziell Marcel Schäfer als Geschäftsführer Sport hat auch ein großes Interesse an der Nachwuchsarbeit, weshalb der Austausch generell sehr eng ist.
Was dürfen wir in der Zukunft noch alles von dir erwarten? Welche Ziele hast du?
Grundsätzlich fühle ich mich beim VfL und meiner Rolle sehr wohl. Ich konnte in den vergangenen knapp sieben Jahren viele wertvolle Erfahrungen sammeln und freue mich, dass mir weiterhin das Vertrauen in einer verantwortungsvollen Position geschenkt wird. Was meine Zukunft angeht, bin ich entspannt. Diese wird aber sicherlich weiterhin im Management der Akademie oder im Profibereich liegen.
Gibt es aktuelle Profispieler, die praktisch durch deine Akademie „spaziert“ sind?
Glücklicherweise konnten wir in den letzten Jahren viele Spieler auf dem Weg in den Profifußball begleiten. Aktuelle Beispiele innerhalb des Clubs sind Kofi Amoako und Lukas Ambros, die bereits ihr Debüt in der Bundesliga gefeiert haben. Solche Momente sind für uns als Akademie mindestens genauso wertvoll wie Titelgewinne mit den Mannschaften. Es macht mich stolz, wenn Spieler, die wir verpflichtet und ihre Entwicklung begleitet haben, sich im Profifußball langfristig durchsetzen. Unser aktueller U19-Spieler David Odogu ist zudem im Dezember mit der deutschen U17-Nationalmannschaft Weltmeister geworden. Das ist nach wie vor ein super Highlight für ihn und uns alle.
Vermisst du deine Heimat beziehungsweise deine Heimatvereine? Und hast du noch Kontakt zu ihnen?
Auch wenn ich nun schon längere Zeit in Niedersachsen wohne und arbeite, vermisse ich das Rheinland sehr. Die Mentalität und die Landschaft sind einfach komplett verschieden. Zudem wohnen ein Großteil meiner Familie sowie gute Freunde dort. Ich verfolge den Fußball im Rheinland jederzeit, vor allem beobachte ich den Weg alter Weggefährten, von Freunden und meinen Heimatvereinen.
Der 1. FC Heidenheim sorgt gerade in der Bundesliga für Furore. Du hast auch mal gegen das Team von Frank Schmidt gespielt und sogar getroffen. Erinnerst du dich noch daran?
Daran erinnere ich mich sehr gut und das Video von meinem Tor habe ich auch sehr oft anderen Personen gezeigt. Es war sicherlich ein absolutes Highlight meiner Spielerzeit. Es ist unglaublich und ich habe höchsten Respekt davor, was Heidenheim in den vergangenen Jahren bis heute geleistet hat.
Was war fußballerisch die schönste Zeit in deiner Karriere?
Die schönste Saison war definitiv das Jahr in der 3. Liga mit der TuS Koblenz. Wir hatten damals eine unfassbare Kameradschaft innerhalb der Mannschaft, obwohl jeder einzelne im Profifußball seine individuellen Ziele hatte. Auch der Pokalsieg mit Salmrohr, das Derby mit Oldenburg gegen Meppen und die Zeit bei der U23 der TuS Koblenz habe ich natürlich in bester Erinnerung.
Wo siehst du dich in zehn Jahren?
Das Fußballgeschäft ist bekanntlich sehr dynamisch und schnelllebig, daher mache ich mir darüber wenig Gedanken. Ich wünsche mir aber natürlich, dass es der Familie und den engsten Vertrauten auch in zehn Jahren gut geht und alle gesund sind.
Was sagst du zur Entwicklung der Vereine im Rheinland? Glaubst du, dass irgendwann noch einmal ein Verein am Profifußball anklopfen kann?
Aktuell ist es für mich schwer vorstellbar, dass ein Verein aus dem Fußballverband Rheinland zeitnah wieder im Profibereich auftaucht. Leider sind dafür die Leistungen und Entwicklungen in den letzten Jahren zu schwankend.
Gibt es denn noch ein paar Talente aus dem Rheinland, auf die du bereits ein Auge geworfen hast?
Unser Fokus liegt eher auf dem Nord-/ Nordosten, da Talente aus dem Rheinland oder Westen genügend gute Nachwuchsleistungszentren im engeren Umkreis haben. Daher konzentrieren wir uns beim Scouting eher auf andere Gebiete.
Hast du noch Kontakte zu früheren Teamkollegen? Beispielsweise zum ehemaligen Drittligateam der TuS Koblenz? Ihr wart ja schon ein „geiler Haufen“, oder!?
Ja, zu vielen Jungs besteht weiterhin ein sehr guter Kontakt. Tobi Dahm und Eike Mund zählen unabhängig vom Fußball schon immer zu meinen engsten Freunden. Aber auch sonst haben sich die Wege schon öfter, teilweise sogar beruflich, gekreuzt. Witzigerweise ist der Bruder von Thomas Gentner, Michael, seit circa zwei Jahren unser Direktor der Akademie in Wolfsburg. Mich freut es auch, dass Thomas Klasen aktuell sehr erfolgreich als Trainer agiert, auch wenn es aus Koblenzer Sicht der falsche Verein ist.
Letzte Frage, Tobi. Vielen Dank schon einmal für deine Zeit. Wer wird Deutscher Meister?
Ich denke, dass die Bundesliga wieder bis zum Ende spannend bleibt. Mich würde es für den deutschen Fußball freuen, wenn mal ein anderer Verein Deutscher Meister würde. Die Art und Weise des Fußballs von Bayer Leverkusen hätte es definitiv verdient. Trotzdem darf man die Bayern nie abschreiben.
Bildquelle: VfL Wolsburg